Eigentlich hatte ich geplant erst mal über die Unterschiede zwischen direktem und indirektem Grillen zu schreiben. Dabei bin ich in das Thema Leistung gegenüber Zeit abgedriftet. Sprich Kochzeit im Vergleich zur Kochtemperatur.
Ich muss dazu vielleicht anmerken, dass ich nicht wirklich kochen gelernt habe. Wenn ich also nicht von Fertignahrung, Lieferdienst oder Restaurant abhängig sein wollte, dann musste ich selber lernen mir ein schmackhaftes Essen zuzubereiten. Was ich also weis habe ich mir selber beigebracht.
Bevor ich mir also mein erstes Kochbuch gekauft habe (Das Grundkochbuch), bin ich mit Logik vorgegangen – kochen ist nicht immer logisch! Da ich denke das ich nicht der einzige bin, der diese Fehler begeht (ich weiß zumindest von einem Freund, der dieselbe Erfahrung gemacht hat).
Außerdem ist das mein Blog, also darf ich hier darüber schreiben :).
Mein erster Kochfehler:
Ich denke ziemlich logisch (ob das nun mein männliches Denkschema ist, oder an anderen Faktoren liegt kann ich nicht sagen). Auf jeden Fall gehe ich davon aus, das ähnliche Menschen nicht vor meinen Fehlern gefeit sind.
Das Mirkowellen Beispiel:
Wer kennt die Situation nicht? Mann ist hungrig, Mann hat eine Männermikrowelle (1500 Watt Mikrowellenleistung + 1200 Watt Grillleistung). Auf der Packung der fertig gekauften (erlegten) Nahrung steht 12 Min. bei 500 Watt in der Mikrowelle erwärmen!
Der logisch denkende Mann denkt, 12 Min? 500 Watt? Meine Mikrowelle leistet 1500 Watt (Grill nicht mit eingerechnet)! Es sollte also reichen die Nahrung 3 Minuten bei 1500 Watt zu erhitzen (1500W ÷ 500W = 3 — 12 Min. ÷ 3 = 4 Min.).
Logisch gedacht mag das richtig sein, leider holte mich hier die Realität ein. Das Ergebnis war desaströs. In meinem Fall ging es um Hühnchen mit Sauce, außen war es verkocht und innen noch kalt. Nebenbei habe ich noch eine halbveschmolzene Kunststoffform aus der Mikrowelle gekratzt.
Den Fehler habe ich in verschiedenen Variationen noch mehrmals gemacht (Herd, Backofen, etc.).
Das ich nicht der Einzige bin, dem das passiert ist weis ich zumindest von einem Freund :). Von daher denke ich dass die Worte hier nicht völlig unangebracht sind.
Langsam kann besser sein! Zeit ≠ Leistung!
Was ich nun gelernt habe, auch wenn es mir schwer gefallen ist, langsam kann besser sein. Nun der Spruch, den wir Männer nicht hören wollen: Zeit wird nicht durch Leistung kompensiert!
Insbesondere „dicker“ geschnittenes Fleisch braucht Zeit um durchzugaren. Aber auch andere Dinge können durch langsame Zubereitung gewinnen. Dies erinnert mich an einen anderen Freund, der Bratkartoffeln über Stunden bei niedriger Temperatur gebraten hat. Vorzüglich!
Es gibt auch Lebensmittel die auf zu hohe Hitze nicht sonderlich positiv reagieren. Dünnes Fleisch, hohe Hitze und zu lange Garzeit führen zu einem trockenem, totgebratenem, zähem Stück Fleisch (meine Erfahrung)!
Wofür ist also die große Hitze gut? Immerhin gibt es sie (die Hitze) und es gibt auch wie für fast alles gute Anwendungsszenarien. Die Hitze verschließt die Poren und sorgt für Röstaromen (lecker!). Nachdem die Poren verschlossen sind, sollte man mit der Hitze sehr haushalten. Wenn ich ein leckeres dickes Steak bei hoher Hitze angebraten habe, kommt dies zum „zu Ende garen“ bei niedriger Hitze in den Ofen (hierzu später mehr).
Wen nun die Königsklasse des langsam Garens interessiert, der möge mal nach Sous-Vide in der Küche und smoken beim BBQ suchen . . .