Wie alles begann, oder warum fange ich damit an?

Herzlich willkommen auf meinem neuen Blog.

In den letzten 1-2 Jahren wurde das Thema Grillen immer mehr zu meinem Hobby. Ich bin ein Mensch dem wiederkehrende Tätigkeiten sehr schnell langweilig werden, ich brauche immer neue Herausforderungen. So hatte ich nach einiger Zeit satt, immer nur Nackensteaks und Würstchen mit direkter Hitze auf dem Grill zuzubereiten.

Was mir am Grillen gefällt ist wenn man sich einmal von Nackensteaks und Würstchen gelöst hat die Vielseitigkeit die sich bietet. Ich experimentiere mit

  • offenen vs. geschlossenem Gar Raum,
  • mit verschiedenen selbstgemachten Marinaden,
  • mit unterschiedlichen Dry-Rubs (trockene Kräutermischungen),
  • verschiedenen Räucheraromen,
  • Zubereitung von Vor- und Nachspeisen,
  • vielem Grillspielzeug 🙂
  • und vielem mehr.

Das Thema bzw. für mich Hobby Grillen, bzw. BBQ bietet eine riesige Palette an Entfaltungsmöglichkeiten. Dazu kommt der soziale Aspekt, wenn man Freunde zum Grillen einlädt und jeder gespannt ist was man heute wieder zaubert. Dabei geht es gar nicht darum einen Alligator zu Grillen, sondern die alltäglichen Dinge wie zum Beispiel ein Hühnchen zum Erlebnis zu machen! Das ist es, was für mich das Grillen bedeutet, diese positiven Erfahrungen möchte ich in diesem Blog Teilen.

BBQ

Generell gibt es 3 Arten von BBQ bzw. „Grillen“:

  • direktes Grillen (was wir primär in Deutschland betreiben)
    Hierbei wird direkt über der Hitzequelle (Kohle, Gas, Holz, etc.) das Essen zubereitet. Dabei werden Temperaturen von über 260° C erreicht. Das Essen ist in der Regel recht schnell gar.
  • indirektes Grillen
    Hierfür braucht man einen geschlossenen Garen Raum, die Speisen sind in der Regel NICHT der direkten Hitze ausgesetzt, sondern werden durch die heiße Luft im Gar Raum „gegrillt“. Hierbei sind die Temperaturen niedriger (~140-180° C) und entsprechend die Garzeit länger (~1-2 h).
  • smoken
    Das Smoken kann man als „Königsdisziplin“ des BBQ nennen, hier wird heiße Luft durch den Gar Raum geleitet. In der Regel sind die Temperaturen noch mal niedriger (115-125° C) und die Garzeiten noch mals länger (in der Regel nicht unter mehreren Stunden). Der Vorteil ist das sanfte Garen.

Brechen mit dem deutschen Grillgesetz: Kohle ist besser als Gas!

Hier breche ich nun mit der ersten deutschen Tradition, „Nur über Kohle gegrilltes schmeckt gegrillt“. Dem widerspreche ich. Im Gegensatz zur weitläufigen Meinung verbrennt/glüht Kohle geruchsneutral. Wer das nicht glaubt, möge bitte mal an glühenden  (nicht brennenden) Kohlen schnuppern (am besten ohne Grillrost um das Ergebnis nicht zu verfälschen). Man wird feststellen dass der so genannte „Holzkohlegeschmack“ ein Mythos ist.

Grillgeschmack ≠ Holzkohlegeschmack

Woher kommt also der Grillgeschmack? Idealerweise wird Fleisch scharf bei hoher Temperatur (insbesondere Rind) äußerlich angebraten (um die Poren zu verschließen). Wenn man einen heißen (massives) Grillrost hat, dann entsteht ein Grillmuster auf dem Fleisch. Diese „gerösteten“ Stellen haben „Röstaromen“ (ähnlich wie Kaffee, der erst durch das Rösten sein volles Aroma entfaltet). Diese Röstaromen, machen meiner Meinung nach den besonderen Grillgeschmack aus.

Kohle / Raucharomen

Um das Thema noch ein wenig zu vertiefen, ich verbreite ja ketzerische Gedanken über das heilige Kohlegrillen, ein kleiner Exkurs in die Raucharomen.

Auch ich mag gerne ein Raucharoma an meinem Fleisch, aber dies füge ich bewusst hinzu, und so unglaublich das für manche klingen mag, mit meinem Gas Grill!!!

Wie entsteht Holzkohle, oder warum raucht Holzkohle nicht?

Wie ist das möglich? Denken wir mal kurz an ein normales Feuer, in der Regel lagern wir Holz ab (trocknen es), damit es nicht so sehr raucht wenn wir es verbrennen (wer sitzt schon gerne vor einem rauchendem, qualmenden Lagerfeuer?). Wir können also festhalten, trockenes Holz raucht gar nicht oder weniger als feuchtes Holz.

Genau diesen Effekt nutze ich nun im Gas Grill, ich nehme Holzchips (bevorzugt unbehandelt), weiche diese in Wasser ein und erhitze Sie über dem Brenner. Was nun passiert sollte jedem klar sein, feuchtes Holz wird stark erhitzt? Es qualmt und raucht, es riecht auch nach richtigem Rauch. Das interessante daran ist, nachdem dieses „Smoke Pack“ seinen Rauch an das Essen abgegeben hat, findet sich darin nur noch Kohle!

Also zurück zum Anfang, Holzkohle entsteht aus Holz, indem Holz bei hohen Temperaturen ohne Sauerstoff erhitzt wird (der Vorgang nennt sich verkoksen). Dabei gibt das Holz nebenbei Rauch ab (was wir ja wollen). Da die Holzkohle nun einfach gesagt „komprimiertes Holz ohne Gase“ ist, kann Holzkohle nicht mehr rauchen (bei der „Verbrennung“ entsteht CO² was geruchsneutral ist). Sprich Kohle kann keine bzw. kaum Raucharomen mehr an das Fleisch abgeben. (weitere Informationen auf Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Holzkohle).

Also als kurzes Fazit: Kohlegrills, geben keinen Rauchgeschmack an das Fleisch ab.

Wie funktioniert das nun mit den Raucharomen?!?

So, nun wollt ihr Wissen wie man wirklich Raucharomen an das Fleisch kriegt? Man nehme Holzchips, weicht diese 15-30 min in Wasser ein und wickelt diese dann (abgetropft) in Alufolie ein. Mit einem Zahnstocher ein paar Löcher hineinstechen und auf die Glut/Brenner legen. Dies geht selbstverständlich auch auf einem offenen (normalem) Grill. Nach einiger Zeit sollte dichter Rauch aufsteigen, je nach Menge der Holzchips raucht dieses dann ca. 5-15 min. Der Effekt auf das Grillgut ist bei geschlossenem Gar Raum natürlich intensiver als wenn der Grill offen ist!

Heute habe ich dafür aus Bequemlichkeit Smokeboxen (in Deutsch Räucherbox).

Fazit:

Ich habe nun in meinem ersten Beitrag, nun hoffentlich für einige das Thema Grillaromen entmystifiziert. Das war so nicht geplant, aber hat sich spontan ergeben. Ich bin nun gespannt was mir das nächste Mal einfällt. Vielen Dank fürs lesen und bis bald.